Zwei Jahre gemeinsame Tafelarbeit
8. März 2016
Tafelvorstand tagte in Wels
12. Oktober 2016

Am 7. und 8. Juni 2016 waren der Verband der österreichischen Tafeln und  die Wiener Tafel zu Besuch bei der ungarischen Foodbank „Magyar Elelmiszerbank Egyesület“.

Diese wurde 2005 gegründet und ist wie die Wiener Tafel Mitglied des europäischen Dachverbandes der Foodbanks FEBA (Fédération européenne des Banques Alimentaires). Foodbanks sind Distributionsdrehscheiben der Lebensmittelrettung. Die Budapester Foodbank betreibt ein Warenlager von ca. 2.500 m2, in dem sie Waren aus Landwirtschaft, Handel und Produktion sammelt und zur Abholung bereitstellt. Sozialeinrichtungen kommen in regelmäßigen Abständen zur Foodbank, um sich von dort Waren abzuholen. Zusätzlich organisiert die ungarische Foodbank in ganz Ungarn die Zusammenarbeit von Supermärkten und Sozialeinrichtungen, die Waren direkt von den Filialen in ihrer Umgebung abholen.

Zwischen Foodbank und Sozialeinrichtung gibt es dazu Zwei-Jahres-Verträge, in denen wechselseitig Rechte und Pflichten definiert sind. Die ungarische Foodbank betreut auf diese Weise ca. 220 Sozialeinrichtungen mit 40.000 Armutsbetroffenen. Die gesamte Warenmenge beträgt 2.200 Tonnen, etwa die Hälfte davon über das zentrale Warenlager in Budapest, die andere Hälfte über die dezentrale Vernetzung von Supermärkten mit lokalen Sozialeinrichtungen.

Die Budapester Foodbank ist auch Pionier im Bereich der Übernahme verarbeiteter Speisen von Gastronomiebetrieben und Großküchen, die an karitative Organisationen weitergegeben werden. Sie hat dazu die rechtlichen Rahmenbedingungen abgesichert, technische Voraussetzungen geschaffen und die erforderliche Logistik entwickelt. Studien zeigen, dass es auch in Österreich großes Potential bei verarbeiteten Speisen gibt, die derzeit noch nicht den Weg auf den Teller finden. Der Verband der österreichischen Tafeln und die Wiener Tafel werden dieses Vorzeigemodell daher genau studieren.

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